Vita Hubertus Lehner (4) 1931-1946
Da er trotz des guten Examens keine Anstellung im Staatsdienst bekam, schrieb er seine Assessoren-Arbeit nach seinen Erfahrungen an seiner alten Dorfschule Griesel, an der er als alleiniger Lehrer für alle Fächer tätig wurde, nieder.
Für ein halbes Jahr war Lehner anschließend Assessor in Schwiebus. Hier unterrichtete er an seiner alten Schule die Oberstufe in Kunsterziehung und malte dabei die Aula alleine künstlerisch aus.
Ab 1934 wurde er Assessor an der Staatlichen Oberschule für Knaben und Mädchen in Jastrow, Kreis Deutsch Krone, später Herderschule, genannt.
http://www.deutsch-krone.com/jastrow2.htm
Hier, in der pommerschen Provinz, konnte er unbehelligt von den Nationalsozialisten künstlerisch und pädagogisch tätig sein.
Der Schule war ein Internat für auswärtige Schüler angegliedert, und Lehner wurde mit der Heimleitung betraut. Neben dem Kunst-und Werkunterricht leitete er auch eine Segelflugzeugbau- Arbeitsgemeinschaft mit Schülern.
Sein oberstes Ziel: Erziehung durch Kunst und damit vor allem zu einer eigenständigen Persönlichkeit.
vgl hierzu auch meinen Eintrag: Erinnerungen von Fritz Bork an Hubertus Lehner
Zwischendurch musste er an Übungen beim Infanterie-Regiment 9 in Deutsch Krone teilnehmen.
Im März 1939. heiratete er seine ehemalige Schülerin Gisela Felde, geboren in Betkenhammer im Kreis Deutsch Krone (Pommern). Beide bezogen einen kleinen Bauernhof an der Küddow in Michlerstal in Tarnowke/Kreis Flatow gegenüber von Betkenhammer, dem sie wegen seiner versteckten Lage den Namen „Niemand-sieht-mich“ gaben. Dort waren beide landwirtschaftlich tätig.
"Niemand-sieht-mich" Ölbild von H.Lehner
Lehner unterrichtete aber auch weiterhin Kunst, Werken, Sport und Turnen in Jastrow.
Jedoch bereits im Juni 39 wurde Lehner zum Jagdgeschwader 2 eingezogen und auf dem Fliegerhorst Rahmel bei Gotenhafen stationiert. In der Folge leistete er Militärdienst an der Westfront (Belgien, Holland, Frankreich), wurde dann an die Ostfront nach Russland versetzt und nach mehreren Verwundungen wieder nach Holland.
Als englischer Kriegsgefangener in einem Offizierslager in Fallingbostel bis 1946 interniert.